In ihrer Präzision wird die „Mechanik“ von ihrer quarzgenauen Gegnerin übertrumpft. Die Quarzuhr hat eine Gangabweichung von weniger als 2 Minuten im Jahr. Sie ist eine elektronische Uhr, bei der ein Silizium-Quarz-Kristall durch eine angelegte elektronische Spannung zum Schwingen angeregt wird. Noch genauer sind Funkuhren, die Daten durch die Cäsiumatomuhr in Braunschweig beziehen. Wird der Empfangsbereich des Senders um 1500 km verlassen, läuft sie wie eine normale Quarzuhr.
Aber dennoch hat die mechanische Uhr Vorteile: Sie braucht keine Batterie. Ihre Energie entsteht bei der Handaufzug durch einfaches Aufziehen, bei der Automatik-Uhr durch das Tragen der Uhr am bewegten Handgelenk. Der Rotor, ein sehr kleines, exzentrisch, gelagertes Gewicht, wird durch die Armbewegung in Rotation versetzt und überträgt diese Impulse über eine Getriebesübersetzung auf die Antriebsfelder der Uhr. Jeder Uhrmacher kann sie noch nach Jahren reparieren.
Eine mechanische Uhr geht am Tag bis zu -10/10 Sekunden vor oder nach. Wenn sie nur eine Sekunde pro Tag vor geht, so hat sie eine Gangabweichung von 0,0011 Prozent. Dies kann sich innerhalb einer Woche auf 7 Minuten summieren, ohne dass man deswegen besorgt sein muss. Es ist eine fantastische Leistung heutiger Uhrmacherkunst.
Als Chronometer bezeichnet man eine mechanische Uhr mit einem offiziellen Gangzeugnis z.B. des Controle Officiel Suisse des Chronometers oder der Sternwarte in Glashütte.
Hochpräzise Fertigungsmethoden, moderne Werkstoffe, Lagertechniken, synthetische Öle dienen zur Vervollkommnung der Uhr. Das lebendige Räderwerk machte die Mechanikuhr unter Kennern gefragt und zu einem ästhetischen Produkt.