Entscheidend für die Fähigkeit des Diamanten, Licht in seiner schönsten Form zu nutzen, ist der Schliff (engl. cut). Die häufigsten Schliffformen sind Brillant, Smaragd, Herz, Oval, Tropfen, Prinzess und Marquise.
Für eine hohe Brillanz (Leuchtkraft) des Diamanten sind die Größe und der Winkel der geschliffenen Facetten (Flächen) entscheidend. Bei einem Stein mit guten Proportionen wird das Licht intern von einer Facette zur anderen und extern durch den oberen Teil des Diamanten reflektiert. Fällt der Schliff der Kalette zu steil aus, tritt ein Teil des Lichts durch die gegenüberliegende Seite der Kalette aus; ist der Schliff zu flach, wird Licht zum Teil gar nicht reflektiert.
Die Proportionen eines Steins werden bestimmt durch die Breite der Tafel, die Höhe des Oberteils und die Tiefe des Unterteils. Diese Dimensionen werden als Prozentzahl des Durchmessers ausgedrückt. 1919 hat Marcel Tolkowsky einen Schliff festgelegt, bei dem der Winkel jeder einzelnen Facette so sorgfältig berechnet wurde, dass der Diamant ein Höchstmaß an Feuer versprühen kann, ohne an Brillanz zu verlieren. Dieser Schliff wurde als „Amerikanischer Schliff“ bezeichnet. In den 40er Jahren wurde Dr. Epplers „praktischer Feinschliff“ für hochwertige Steine in Deutschland beliebt und später als „Europäischer Schliff“ bekannt. Der als „Scan. D.N.“ (Skandinavischer Standard-Brillant) bezeichnete Schliff, der eine etwas größere Tafel vorsieht, wurde als Europäischer Standard für Nomenklatur und Bewertung durch die skandinavischen Länder eingeführt. Beide Schliffarten ähneln sich sehr.