Die meisten Schmuckdiamanten scheinen farblos zu sein. In Wirklichkeit gibt es aber nur sehr wenige absolut farblose Steine. Je näher ein Diamant der absoluten Farblosigkeit kommt um so höher ist sein Wert. Bei der Farbeinstufung wird die Abweichung von absoluter Farblosigkeit bestimmt. In der Natur kommen Diamanten in allen dunkler werdenden Farbschattierungen vor. Für die Schmuckherstellung spielen die farblosen bis gelblichen Steine die wichtigste Rolle. Die Farbgraduierung muss bei normalem Tageslicht, das relativ frei von ultravioletter Strahlung ist, erfolgen. In der nördlichen Hemisphäre bietet ein nördliches, in der südlichen ein südliches Fenster gutes weißes Licht. Die Farbeinstufung findet immer von der Kalettenseite her statt, da die Spektralfarben, die auf der Tafelseite zu sehen sind, den Prüfer verwirren würden.
Für die Farbgraduierung werden Muster-Diamanten verwendet. Die GIA (Gemmological Institute of America) und die CIBJO (International Confederation of Jewellery, Silverware, Diamonds, Perls and Stones) verwenden solche Muster-Diamanten für die Graduierung. Duplikat-Sets sind erhältlich, und der genaue Farbgrad kann durch einen Vergleich mit einem bereits eingestuften Stein ermittelt werden. Unterteilt in über 20 Farbnuancen von D (hochfeines Weiß) bis Z (getönt), wird die Farbe von den Experten ermittelt. Die Steine am oberen Ende der Skala sind nicht nur seltener, sondern auch beliebter und wertvoller. Eine Ausnahme bilden natürliche Steine mit sehr kräftigen „Fantasie-Farben“, sie sind rar und äußerst geschätzt.