Fundorte: Brasilien, USA, Madagaskar, Australien, Oberbirma und Alpengebiete
Mohshärte: 7
chem. Zusammensetzung: SiO2
Spez. Gew.: 2,65
Kristallsystem: trigonal
Brechungsindex: 1,55
Der Bergkristall ist ein reiner, farbloser Quarz. In alten Legenden erzählen Bergvölker von Palästen aus reinem Bergkristall als Sitz der Götter und Berggeister. Die alten Griechen nannten ihn „crystallos“ und glaubten, er sei Eis aus längst vergangenen Zeiten, das nicht mehr schmelzen könne. Den Indianern Nordamerikas gilt er bis heute als heilig. Sie legen Neugeborenen zum Schutz vor allem Bösen als Zeichen ihrer Erdverbundenheit gerne einen Kristall in die Wiege. Und nicht nur Buddhisten suchen bei der Meditation die Erleuchtung vor einem Bergkristall.
Bergkristalle sind piezoelektrisch, d.h. sie können sich unter Druck positiv und negativ aufladen. Legt man umgekehrt eine Quarzplatte unter Wechselspannung, so beginnt sie zu schwingen. Diese Eigenschaft wird beispielsweise bei der Konstanthaltung der Frequenz bei Quarzuhren genutzt. Auf den Körper und die Psyche des Menschen wird dieser Schwingungskraft ein positiver Einfluss zugesprochen. Die Edelsteinkunde bringt den Bergkristall mit vielen heilenden Wirkungen in Verbindung. Es heißt, er löse Energieblockaden, fördere Intuition und Konzentrationsvermögen und bewirke mehr Sensibilität in der Partnerschaft. In der homöopathischen Medizin wir er in Form von Pulver oder Tropfen verwendet.
Mit modernen Behandlungstechniken kann der klare Bergkristall verschiedene Farben annehmen. Ein übliches Verfahren ist das Bestrahlen von Bergkristall zu hellbraunem Rauchquarz. Werden die Steine anschließend gebrannt, so verändert sich die Farbe weiter zu einem Gelb-Grün, dem Lemon-Citrin. Blaue und rote Farben lassen sich durch Bedampfen mit Silber bzw. Platin, purpurrote Farben durch Platin und Gold erzeugen.
Beim Bergkristall zählen auch die Einschlüsse. Der golddurchwirkte Rutilquarz zeigt wunderschöne Zeichnungen und überraschende Lichteffekte in einem Bergkristall. Als „Venushaar“ waren diese Gebilde schon in alter Zeit bekannt. Auch andere Mineralien wie Gold, Pyrit und Turmalin finden sich im Bergkristall, diese seltenen Kunstwerke der Natur finden sich aber selten im Rohmaterial und sind entsprechend teuer.