50 Jahre in einem Unternehmen zu arbeiten ist etwas Besonderes. Juwelier Bott feiert dieses Mitarbeiterjubiläum nicht zum ersten Mal, mehrere Kolleginnen wurden schon für ihre jahrelange Treue geehrt. 2023 sind es gleich zwei aus dem Bott-Team, die das 50-jährige Jubiläum im besten Rentenalter begehen. Im Ruhestand? Weit gefehlt!
Juwelier Bott ohne Gerda Baier und Bernd Eckold, das kennt kaum einer aus dem Team und es kann sich auch keiner vorstellen. „Es ist eine Freude, Frau Baier beim Bedienen der Kunden zu erleben,“ so eine Kollegin, „sie hat so ein echtes Interesse an dem Menschen, mit dem sie es zu tun hat.“ Mit Geduld, Erfahrung und Empathie findet sie heraus, was gewünscht wird und landet meist schon mit dem ersten Stück einen Treffer. Als sie im Jahr 1960 ihre Lehre zur Einzelhandelskauffrau begann, war das Sortiment deutlich kleiner und sie wurde zur ersten Verkäuferin neben dem Inhaber-Paar Frieda und Emil Bott, seines Zeichens Uhrmacher. Baier erlebte den Umzug vom Mollenhauer-Haus in die Friedrichstraße, die Erweiterung um die Goldschmiede und weitere Verkaufsflächen, die Digitalisierung und Professionalisierung. 13 Jahre blieb sie für ihre zwei Kinder zuhause, 1983 kam sie zurück. Heute beschäftigt Juwelier Bott 28 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, unterhält drei Geschäfte, zwei Werkstätten und einen Online-Shop. Auf die Frage, was sich verändert hat, antwortet Baier: „Alles, es sind Welten zwischen damals und heute. Und doch nichts, ich berate die Kundschaft wie ich es immer gemacht habe. Ich mach das einfach gerne.“
Das muss der Schlüssel sein: Man sollte den Beruf lieben, um ihn so lange auszuüben. Und die Menschen, denn sowohl Gerda Baier und Bernd Eckold sind echte Teamplayer. Bei Bernd Eckold kommt noch das rheinische Talent zur Fröhlichkeit hinzu, mit dem er immer für gute Stimmung sorgt. Nach seiner Uhrmacherlehre in Grevenbroich heiratete er und suchte eine Stelle per Annonce. Sinngemäß lautete sie: „Uhrmacher sucht Anstellung, Mittelgebirge bevorzugt“. Die damals schwer belastete Luft in der Kölner Bucht machte seiner Frau gesundheitliche Probleme und ein Kurzurlaub in der Rhön bekam ihr so gut, dass es schnell ausgemachte Sache war, als Emil Bott sich auf die Anzeige meldete.
Das war 1973 und bis zu seinem Renteneintritt 2003 blieb Eckold der einzige angestellte Uhrmachermeister bei Bott. Wie Baier erlebte er die nächste Generation mit Inge und Traugott Adolph und schätzt heute Emils Enkel Christian als seinen Chef. Viele Fuldaer kennen ihn auch durch seine Einsätze an Großuhren, die er vor Ort reparierte. Auf seine Fachkompetenz und Organisation konnten sich die Kolleginnen im Verkauf und die Inhaber immer verlassen, „Ecki“ ist eine Institution bei Bott – im besten Sinne.
„Es ist verrückt: Die beiden sind schon so lange bei Juwelier Bott, wie ich auf der Welt bin“, sagt Inhaber Christian Adolph. Für das Unternehmen sind sie auch durch ihren Erfahrungsschatz von hohem Wert, ihre Meinung ist geschätzt, besonders von den jungen Kolleginnen und Angestellten.
Gefeiert wurde schon, gleich 100 Jahre bei Juwelier Bott, und natürlich danke gesagt: Für die Mitarbeit, für die vielen schönen Momente und für die enge Verbundenheit mit Juwelier Bott über so viele Jahre.