Zu keiner Zeit war der Perlschmuck so vielseitig in seinen Kombinationsmöglichkeiten wie heute. Perlen sind rund um die Uhr aktueller Schmuck und problemlos tragbar. Perlen pur, Perlen mit Gold, mit farbigen Edelsteinen, an langen Ketten, Choker, Colliers de chien, in unterschiedlichen Größen und Arten kombiniert, mit interessant gearbeiteten Mittelstücken, auswechselbar je nach Anlass und Laune. Sie passen zu Jeans ebenso wie zum eleganten Abendkleid. Die Perle war und ist das Attribut der Frau – oder sollten wir vergessen haben, dass die Perlmuschel die Geburtsstätte der Venus war?
„Sautoirs“ heißen jene langen Schnüre aus gleichgroßen Perlen, wie sie einst von den Hofjuwelieren der Majestäten zusammengetragen wurden. Weniger pompös aber immer noch kostbar genug waren die Verlaufketten. Die später als Zuchtperlketten für alle erschwinglich ihren Siegeszug antraten. Heute ist es chicer, Ketten aus gleichgroßen Perlen zu tragen, entweder als sogenannte Choker oder als „collier de chien“, dem Hundehalsband, eng um den Hals in zwei dicken parallellaufenden Perlschnüren.
Längen der Perlenketten
Sautoir: gleich große Perlen, 80 – 120 cm
Choker: gleich große Perlen, 36 – 40 cm
Collier de chien: „Hundehalsband“, liegt ganz eng um den Hals
Auch wenn Perlenzüchter sich größte Mühe geben, über Kerngrößen, Techniken der Implantierung, Wassertemperatur und Pflege bestmögliche Bedingungen zu schaffen, bleibt auch die Zuchtperle ein von der Natur erschaffenes Unikat. Wie die Qualität von Perlenschmuck beurteilt wird, lesen Sie hier. Was die Faszination von Perlen ausmacht, zeigen wir Ihnen bei uns im Geschäft – jederzeit und besonders intensiv im Perlenmonat Juni.
Perfekt rund, Tropfen, Birne oder barocke Vielfalt – die Form
Ebenmäßig runde Perlen sind so kostbar, da sie am seltensten gelingen. Weit häufiger entstehen ovale, tropfen- oder birnenähnliche Formen und die sehr individuellen Barockperlen. Letztere bilden sich, wenn nur Gewebeteile in die Muschel eingesetzt werden. Beim Einsetzen eines vollen Kerns bestimmt dessen Lage in der Schale sowie seine Form, ob eine runde oder anders geformte Perle gebildet wird.
Der mittlere Durchmesser in Millimeter – die Größe
Die Größe der Muschel, in der die Perle entstanden ist, bestimmt die Größe ebenso wie die Reifedauer. Südsee-Zuchtperlen können schon deshalb größer werden als Akoya-Perlen, weil die sie beherbergenden Muscheln größer sind. Die meisten der heute verkauften Perlen haben einen mittleren Durchmesser von 6,5 bis 7,5 mm.
Klassisch weiß, gold, violett, grau oder blau – die Farbe
Zuchtperlen gibt es in vielen attraktiven Farben, wobei die weiße Perle am meisten geschätzt wird. Schon geringe Abweichungen von der idealtypischen Farbe können den Wert einer Perle schmälern. Begehrt sind auch Perlen mit durchsichtigen Färbungen über der Hauptfarbe des Perlenkörpers, welche eine besonders tiefe und komplexe Farbigkeit erzeugen.
Makellos gibt es nicht – die Qualität der Oberfläche
Unregelmäßigkeiten wie kleine Löcher, Risse und Kratzer gehören zum Naturprodukt Perle. In der Schmuckverarbeitung können viele dieser Makel beim Fassen oder Bohren verdeckt werden. Negativ sind größere Mängel, die die Perle weniger haltbar und anfällig für Brüche und Abschälungen machen.
Faszinierende Lichtreflexe – der Lüster
Als Lüster wird die Reflektionsfähigkeit der Perlenoberfläche beschrieben, d.h. der Glanz des Perlmutts. Erstklassige Perlen haben einen ausgeprägten Lüster, in dem sich genaue Konturen der Umgebung erkennen lassen. Weniger brillante Perlen wirken trüb und zeigen nur verschwommene Reflektionen.
Glanz und Langlebigkeit – die Perlmuttschicht
Eine kräftige Perlmuttschicht sorgt nicht nur für einen strahlenden Lüster, sondern macht die Perle haltbar und widerstandsfähig. Unter hellem Licht erkennt der Fachmann, ob eine matt glänzende Perle ihren Kern durchscheinen lässt – ein sicheres Zeichen für dünnes Perlmutt und mindere Qualität.
Harmonisch kombiniert oder kontrastreich arrangiert?
Werden Perlen zu Schmuckstücken verarbeitet, gilt es, Exemplare mit ähnlichen Eigenschaften zu verwenden oder Unterschiede zwischen den Perlen gestalterisch zu nutzen. Ein geschultes Auge, Zeit und ästhetisches Empfinden kreieren Einzelstücke oder Kollektionen von hoher Qualität und entsprechender Wertigkeit.